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News Mikrobiomforschung Mibiota

Mikrobiom News

24. Februar 2022

Die Corona-Pandemie hat auch die Forschung auf dem Gebiet des Mikrobioms weiter voran getrieben. Im heutigen Blog-Beitrag befassen wir uns mit den folgenden Themen:

  • Einfluss der Darmflora auf Allergien in der frühen Kindheit
  • Fermentierte Lebensmittel und Darmmikrobiota
  • Einsatz von Präbiotika bei COVID-19

Viel Spaß beim Lesen!

#1 Darmflora in der frühen Kindheit beeinflusst spätere Entwicklung von Allergien

Hintergrund: Die Häufigkeit von Allergien bei Kindern nimmt zu. Forscher versuchen herauszufinden, was uns außer unserer genetischen Veranlagung noch anfällig für Allergien macht. Viele der Umweltfaktoren, die Allergien beeinflussen – wie z.B. unsere Ernährung, die Geburtsart und der Einsatz von Antibiotika – haben auch große Auswirkungen auf unser Darmmikrobiom. Dies macht das Darmmikrobiom zu einem potenziellen Vermittler bei der Entwicklung von Allergien: wenn es aus dem Gleichgewicht gerät (sogenannte Dysbiose), kann die Darmbarriere leiden. Dadurch können größere Partikel aus Nahrungsmitteln und anderen Quellen in unseren Blutkreislauf gelangen. Das Ergebnis einer solchen Dysbiose kann eine Immunreaktion gegen eine Vielzahl von eigentlich unschädlichen Stoffen, die in den Blutkreislauf gelangen, sein.

In der ersten vorgestellten Studie untersuchten italienische Forscher das Darmmikrobiom allergischer Kinder und verglichen es mit dem ihrer gesunden Altersgenossen.

Zusammensetzung der Darmflora in der frühen Kindheit beeinflusst Entwicklung von Allergien

Ergebnisse: Die Forscher kamen zu einigen interessanten und hilfreichen Erkenntnissen. Insgesamt wies die mikrobielle Signatur von Kindern mit Nahrungsmittel- oder Atemwegsallergien ein stärkeres entzündungsförderndes Potenzial auf. Das bedeutet, dass bakterielle Gene, die an der Stimulierung einer entzündungsfördernden Immunreaktion beteiligt sind, bei den allergischen Kindern „aktiver“ waren. Die Forscher fanden auch eine Zunahme der Bakterien Ruminococcus gnavus und eine Abnahme der faserabbauenden Einheiten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass sowohl die Ernährung als auch Probiotika mit entzündungshemmendem Potenzial förderlich sein könnten, Allergien bei Kindern zu vermeiden.

#2 Fermentierte Lebensmittel „balancieren“ die Darmmikrobiota

Fermentiertes Gemüse ist gesund für die Darmflora

Hintergrund: Das Darmmikrobiom spielt eine Rolle bei fast allen Prozessen, die in unserem Körper ablaufen. Eines der betroffenen Körpersysteme ist unser Immunsystem. Mit der aktuellen Pandemie ist das Interesse am Immunsystem und an Möglichkeiten, es zu “stärken”, sprunghaft angestiegen. Über die Ernährung können wir indirekt Einfluss auf das Immunsystem nehmen, da sie das Darmmikrobiom moduliert. Hier spielen fermentierte Lebensmittel eine wichtige Rolle.

In unserer zweiten Studie untersuchten amerikanische Forscher, wie zwei sehr spezifische Ernährungsweisen unser Mikrobiom und damit das Immunsystem beeinflussen. Bei der ersten Ernährungsweise handelte es sich um eine ballaststoffreiche Diät, die zehn Wochen lang eingehalten wurde; bei der zweiten handelte es sich um eine Diät mit einem hohen Anteil an fermentierten Lebensmitteln.

Ergebnisse: Nach zehn Wochen des Verzehrs fermentierter Lebensmittel wurde bei den 39 gesunden Erwachsenen, die in dieser Gruppe waren, eine stetige Zunahme der Mikrobiota-Diversität und ein stetiger Rückgang der Entzündungen festgestellt. Im Vergleich dazu führte eine zehn-wöchige ballaststoffreiche Ernährung dazu, dass das Darmmikrobiom der Teilnehmer in dieser Gruppe besser in der Lage war, Ballaststoffe abzubauen. Sie veränderte aber weder die Mikrobiota-Diversität noch den Immunstatus in gleichem Maße wie in der Gruppe mit hohem Anteil fermentierter Lebensmittel. Da die Vielfalt des Mikrobioms in unserer Industriegesellschaft stetig abnimmt, hebt diese Studie den Verzehr fermentierter Lebensmittel als Möglichkeit hervor, der scheinbar unvermeidlichen Abnahme der Darmmikroben entgegenzuwirken.

#3 COVID-19 mit Probiotika bekämpfen!

Hintergrund: Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass die kleinen Helfer in unserem Darm auch über die Darm-Lungen-Achse unsere Gesundheit beeinflussen können. Eine Möglichkeit positive – aber vorübergehende – Auswirkungen auf unser Darmmikrobiom und unseren allgemeinen Gesundheitszustand zu erzielen, ist der Einsatz von Probiotika (was Probiotika sind, erfahren Sie in unseren FAQ 😉 ). Diese gesundheitsfördernden Bakterien werden in Form einer Kapsel oder eines Pulvers eingenommen, besiedeln unseren Darm dabei aber nur selten. Stattdessen passieren sie ihn fast unbemerkt während sie ihre Wirkung entfalten: auf ihrem Weg durch den Darm interagieren Probiotika mit unserem Immunsystem, mit anderen Bakterien und produzieren gesundheitsfördernde Moleküle wie kurzkettige Fettsäuren.

In einer Studie mit 293 Covid-19-positiven Probanden testeten mexikanische Forscher 30 Tage lang eine probiotische Formel mit immunmodulierenden Eigenschaften gegen ein Placebo.

Präbiotika zur Behandlung bei Covid

Ergebnisse: Bei 53% der Teilnehmer in der Probiotikagruppe wurde innerhalb von 30 Tagen ein vollständiges Nachlassen der Krankheitssymptome festgestellt, während dies in der Placebogruppe nur bei 28% der Fall war. Interessanterweise wies die Gruppe, die das Probiotikum erhielt, auch eine niedrigere Viruslast hinter der Nase (nasopharyngeal) auf als die Placebogruppe, sowie einen signifikanten Anstieg der SARS-CoV2 IgM- und IgG-Antikörper.

Andererseits: krankheitsspezifische Antikörper sind leicht zu messen, machen aber nur einen Teil der komplexen Immunreaktion gegen ein Antigen wie SARS-CoV2 aus. Darüber hinaus waren alle Teilnehmer jünger als 60 Jahre und im Allgemeinen gesund. Daher lassen sich diese Ergebnisse nicht direkt auf andere Krankheiten übertragen.


Referenzen (Englisch)

  1. De Filippis F, Paparo L, Nocerino R, et al. Specific gut microbiome signatures and the associated pro-inflamatory functions are linked to pediatric allergy and acquisition of immune tolerance. Nat Commun. 2021;12(1):5958. Published 2021 Oct 13. doi:10.1038/s41467-021-26266-z
  2. Wastyk HC, Fragiadakis GK, Perelman D, et al. Gut-microbiota-targeted diets modulate human immune status. Cell. 2021;184(16):4137-4153.e14. doi:10.1016/j.cell.2021.06.019
  3. Gutiérrez-Castrellón P, Gandara-Martí T, Abreu Y Abreu AT, et al. Probiotic improves symptomatic and viral clearance in Covid19 outpatients: a randomized, quadruple-blinded, placebo-controlled trial. Gut Microbes. 2022;14(1):2018899. doi:10.1080/19490976.2021.2018899
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