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Blähbauch und SIBO – Die Rolle der Magensäure

Magensäure und Auswirkungen auf SIBO und andere Darmerkrankungen

Blähbauch und SIBO

Zu wenig Magensäure kann das Problem sein

10. Mai 2023

Unser Verdauungssystem ist eine fein abgestimmte Maschinerie: Sie spaltet die Nahrung auf und wandelt sie in Stoffe um, die der Körper für Energie, Wachstum und Reparatur nutzt. Stelle es dir wie ein Getriebe mit vielen Zahnrädern vor, bei dem jedes Zahnrad seine eigene wichtige Funktion einnimmt. So wie ein einzelnes defektes Zahnrad dazu führen kann, dass eine Maschine nicht mehr richtig funktioniert, kann eine Funktionsstörung in unserem Verdauungssystem im weiteren Verlauf zu größeren Problemen führen. (In unseren vorigen beiden Beiträgen sind wir auf Leaky-Gut näher eingegangen.)

In diesem Artikel erörtern wir:

  • den Zusammenhang zwischen einem abnormalen Magensäurespiegel und einer Dünndarmfehlbesiedelung (SIBO),
  • wie bestimmte Nahrungsergänzungsmittel zur Wiederherstellung eines günstigen Magenmilieus beitragen, und
  • was dir helfen kann, SIBO zu bewältigen.

Was hat es mit der Magensäure auf sich?

Unser Magen ist mit speziellen Zellen, den Parietalzellen ausgekleidet. Diese Zellen scheiden eine Mischung aus Säuren (Salzsäure, Kaliumchlorid und Natriumchlorid) aus, die den Magen in eine sehr saure und „feindliche“ Umgebung verwandeln.1 Wie sauer etwas ist, wird auf einer pH-Wert Skala gemessen: Während Wasser einen neutralen pH-Wert von 7 hat, liegt der pH-Wert unserer Magensäure zwischen 1 und 3. Das ist sauer genug, die meisten schädlichen Bakterien abzutöten – einschließlich Helicobacter pylori (Infektionen mit H. pylori werden für eine Reihe von Magenerkrankungen verantwortlich gemacht, die mit einer verstärkten Sekretion von Magensäure einhergehen). Magen und Dünndarm werden durch einen niedrigen pH-Wert somit relativ keimfrei und steril.

Pantoprazol ist ein Protonenpumpenhemmer

Unsere Magensäure hilft uns auch, Verdauungsenzyme wie Pepsin zu aktivieren, die den Abbau von Proteinen unterstützen. Dies erleichtert wiederum die Aufnahme von Nicht-Häm-Eisen, Magnesium, Kalzium und Vitamin B12. Übrigens: Eine Schicht aus glibberigem Schleim schützt das Innere unseres Magens vor der Magensäure.2

Störungen der Magensäuresekretion können eine Reihe von Gesundheitsproblemen verursachen. Zu wenig Säure wird mit Osteoporose, Veränderungen des Darmmikrobioms und SIBO, Dünndarmläsionen, Mikronährstoffmangel und indirekt mit Clostridium-difficile-Infektionen in Verbindung gebracht.2,3,4

Zu viel Magensäure kann andererseits Magengeschwüre des Typs II und III verursachen und ist auch an der Entstehung von Zwölffingerdarmgeschwüren (meist durch H. pylori verursacht) beteiligt.5

Faktoren, die den Säurespiegel des Magens beeinflussen

Diese Faktoren können den Säurespiegel in deinem Magen senken:

Helicobacter pylori

Eine Helicobacter-pylori-Infektion kann sowohl eine akute als auch eine chronische Entzündung des Magens verursachen. Eine akute Infektion kann zunächst die Magensäuresekretion vermindern.5,6 Eine chronische Infektion führt je nach Ort der Infektion entweder zu Hypochlorhydrie (verminderte Bildung von Salzsäure im Magen) oder Hyperchlorhydrie (gesteigerte Bildung von Salzsäure im Magensäure).2

Protonenpumpenhemmer

Medikamente, die üblicherweise zur Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), eines hohen Magensäurespiegels und zur Minimierung des Risikos von Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt nach einer NSAID-Behandlung (Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel) eingesetzt werden, senken vorübergehend die Magensäuresekretion. Obwohl sie für die kurzfristige Einnahme gedacht sind, nehmen viele Menschen diese Medikamente langfristig ein, was zu erheblichen Verdauungsproblemen führt. Die Einnahme von Protonenpumpenhemmer wird ebenso eindeutig mit einer geringeren Vielfalt des Darmmikrobioms und einer geringeren Anzahl normaler Darmbakterien in Verbindung gebracht.7,8

Antihistaminika

Das Hormon Gastrin ist das wichtigste Stimulans für die Magensäuresekretion während einer Mahlzeit. Gastrin stimuliert die Histaminfreisetzung, die wiederum die Magensäuresekretion aus den Parietalzellen anregt.5,9 Die Verwendung von H2-Antihistaminika unterdrückt somit die Magensäuresekretion.

Antihistaminika, die auf den H2-Rezeptor der Parietalzellen abzielen, sollten nicht mit H1-Antihistaminika verwechselt werden, die bei allergischen Reaktionen eingesetzt werden. H2-Antagonisten werden ebenso wie Protonenpumpenhemmer zur Unterdrückung der Magensäuresekretion eingesetzt.

Stress

Vieles deutet darauf hin, dass psychischer Stress die Magensäuresekretion kurzfristig beeinflussen kann.10 Langfristig können diese Auswirkungen zu größeren Schwankungen des pH-Wertes im Magen führen.  

Autoimmun Gastritis

Autoimmun-Gastritis ist eine Krankheit, bei der die säuresezierenden Parietalzellen durch abnorme Immunreaktionen zerstört werden.11

Alter

Mit zunehmendem Alter nimmt die Produktion von Magensäure ab.12

Anzeichen für zu wenig Magensäure

Es gibt eine Reihe von körperlichen Anzeichen, die auf zu wenig Magensäure in deinem Darm hindeuten:

  • Bakterielle Überwucherung des Dünndarms (SIBO)

  • Blähungen, Aufstoßen und Brennen unmittelbar nach dem Essen

  • Blähungen im oberen Verdauungstrakt

  • Chronische Candida-Infektion

  • Durchfall/Verstopfung

  • Eisenmangel / Kalziummangel / Magnesiummangel

  • Eiweißmangel

  • Gastrointestinale Infektionen

  • Haarausfall

  • Mangel an Vitamin B12

  • Müdigkeit

  • Nahrungsmittelallergien

  • Schwache, abblätternde und rissige Fingernägel

  • Taubheit und Kribbeln

  • Übelkeit nach der Einnahme von Nahrungsergänzungen

  • Ungewöhnliches Völlegefühl nach dem Essen

  • Unverdaute Nahrung im Stuhl

  • Verdauungsstörungen/Herzbrennen/Säurereflux

Dies kann Säurespiegel des Magens erhöhen

Der Säurespiegel deines Magens kann durch Folgendes steigen:

Helicobacter-pylori-Infektion

Wie bereits erwähnt, kann Helicobacter pylori je nach Ort der Infektion Hyperchlorhydrie verursachen.2

Alkohol

Alkoholische Getränke, die durch Gärung entstehen, stimulieren die Magensäuresekretion und können so den pH-Wert des Magens senken.5

Anzeichen für überschüssige Magensäure

Einen Überschuss an Magensäure kannst du an den folgenden körperlichen Anzeichen ausmachen:

  • Aufstoßen

  • Brennendes Gefühl unmittelbar nach dem Essen

  • Erbrechen (grün-gelbe Flüssigkeit)

  • GERD (meist kein Problem aufgrund von Säureüberschuss)

  • Geschwüre

  • Häufiges Sodbrennen mit saurem Geschmack im Mund

  • Heiserkeit

  • Schmerzen im Oberbauch

  • Übelkeit

Niedriges Niveau von Magensäure und SIBO

Die bakterielle Überwucherung des Dünndarms (SIBO) ist eine Erkrankung, bei der es zu einem abnormalen Wachstum von Bakterien im Dünndarm kommt. Diese Bakterien können die normale Verdauung und Absorption von Nahrung beeinträchtigen, was zu Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall führt.13

    Der pH Wert ist ein Indikator für Beeinträchtigungen des Magens.

    • Studien haben gezeigt, dass Menschen mit SIBO im Vergleich zu gesunden Kontrollpersonen einen höheren pH-Wert im Magen haben. Forscher fanden heraus, dass Patienten mit SIBO und einem positiven Atemtest einen mittleren Magen-pH-Wert von 2,76 aufwiesen, verglichen mit einem mittleren pH-Wert von 1,63 bei Patienten mit einem negativen Atemtest.14 Dieselbe Gruppe konnte diese Ergebnisse auch in einer späteren prospektiven Studie (Studie, die eine Hypothese zur Wirksamkeit einer Behandlungsmethode überprüfen soll) bestätigen.15
    • Die Forscher stellten auch einen deutlich niedrigeren Druck am Übergang zwischen Dünn- und Dickdarm fest, was möglicherweise zum Wachstum von Mikroben im Dünndarm beiträgt. Darüber hinaus hatten SIBO-Patienten eine deutlich längere Transitzeit. Die Kombination aus einem höheren pH-Wert, einem geringeren Druck auf den Dünndarm bis zur Dickdarmgrenze und einer längeren Transitzeit scheint demnach die Entwicklung von SIBO zu begünstigen.

    Wenn die Produktion von Magensäure abnimmt, entsteht ein günstigeres Milieu für Bakterien, die in den Magen und Dünndarm eindringen. Diese Bakterien werden entweder über die Nahrung aufgenommen oder können Bakterien sein, die sonst nur in der Mundhöhle vorkommen. Diese Bakterien wandern dann weiter in den Dünndarm, wo sie mit der Fermentierung der aufgenommenen Nahrung beginnen.

    • In einer statistischen Analyse früherer Studien bestätigte eine Gruppe chinesischer und amerikanischer Forscher, was einige Studien bereits gezeigt haben: Die Einnahme von PPI erhöht das Risiko, SIBO zu entwickeln.16 Die starken Veränderungen in der Zusammensetzung des Darmmikrobioms nach der Einnahme von Protonenpumpenhemmer bestärken die Auffassung, dass säurereduzierende Medikamente mit größerer Sorgfalt verschrieben werden sollten.7,8

    Weitere Faktoren bei der Entwicklung von SIBO

    Neben den oben beschriebenen Ursachen können weitere Faktoren das Entstehen von SIBO begünstigen:

    Beeinträchtigte Dünndarmmotilität

    Wenn sich die Muskeln im Dünndarm nicht richtig zusammenziehen, kann dies zu einer Ansammlung von Bakterien führen.15

    Strukturelle Anomalien

    Erkrankungen wie Divertikel (bläschen-, birnen- oder sackförmige Ausstülpung der Wände von Hohlorganen), Strikturen (hochgradige Einengung des Lumens eines Hohlorgans) oder Adhäsionen (Verwachsungen oder Verklebungen) können Veränderungen in der Anatomie des Dünndarms verursachen, die zur Entwicklung von SIBO beitragen können.13

    Störung des Immunsystems

    Menschen mit einer Störung des Immunsystems, z. B. mit HIV oder einer entzündlichen Darmerkrankung, haben ein höheres Risiko für die Entwicklung von SIBO.13 Bei HIV-Patienten scheint dies durch eine schlechte Dünndarmmotilität bedingt zu sein.17

    Wiederherstellung eines sauren Milieus und Behandlung von SIBO

    Im Gesundheitswesen findet bei der Behandlung von SIBO derzeit eine Verlagerung von Antibiotika und einfach symptomreduzierenden Medikamenten hin zu einem ursprünglicheren Ansatz mit natürlichen Behandlungsmethoden statt. Durch die richtige Behandlung der Ursachen – z.B. zu wenig Magensäure oder Dysmotilität (Bewegungsstörungen) des Dünndarms – kannst du ein Milieu schaffen, in dem es Mikroben schwerer fällt zu gedeihen. Eine Möglichkeit, das saure Milieu im Magen wiederherzustellen, ist die Ergänzung mit Betain Hydrochlorid (HCl) und Pepsin. Dies trägt zur Aktivierung der Verdauungsenzyme bei, verbessert die Aufnahme von Mikronährstoffen und entlastet den Dünndarm. In Kombination mit Pepsin kann Betain HCl den Verdauungsprozess von Proteinen wirksam ankurbeln und so die Symptome von SIBO weiter reduzieren. Es hat sich gezeigt, dass die Einnahme von 1.500 mg Betain HCl den pH-Wert des Magens nach einer medikamentösen Erhöhung des pH-Werts drastisch, wenn auch nur vorübergehend senkt.18 Zu den Mahlzeiten eingenommen, hilft Betain HCl, den Magen wieder anzusäuern. Die erforderliche Dosis hängt jedoch von der Mahlzeit und der einnehmenden Person ab. In einer kürzlich durchgeführten Studie konnten die Teilnehmer den pH-Wert des Magens erst nach Einnahme von 4.500 mg Betain HCl wirksam senken.19

    Zusammenfassung

    Wenn du unter den Symptomen von Hypochlorhydrie (zu wenig Magensäure) oder SIBO leidest, könnte es sich für dich lohnen, mit einem Arzt über mögliche Tests und Behandlungsmöglichkeiten zu sprechen. Die Einnahme von Betain HCl und Pepsin zu den Mahlzeiten, beginnend mit einer Kapsel mit 650 mg Betain HCl und der stufenweisen Erhöhung der Dosis um eine weitere Kapsel, bis eine wirksame Dosierung erreicht ist, könnte dir helfen, die Symptome in den Griff zu bekommen und die Ursache des Problems anzugehen.


    Referenzen (Englisch)

    1. Engevik AC, Kaji I, Goldenring JR. The Physiology of the Gastric Parietal Cell. Physiol Rev. 2020 Apr 1;100(2):573-602.
    2. Schubert ML. Physiologic, pathophysiologic, and pharmacologic regulation of gastric acid secretion. Curr Opin Gastroenterol. 2017 Nov;33(6):430-438.
    3. Sipponen P, Härkönen M. Hypochlorhydric stomach: a risk condition for calcium malabsorption and osteoporosis? Scand J Gastroenterol. 2010;45(2):133-8.
    4. Bavishi C, Dupont HL. Systematic review: the use of proton pump inhibitors and increased susceptibility to enteric infection. Aliment Pharmacol Ther. 2011 Dec;34(11-12):1269-81.
    5. Schubert ML, Peura DA. Control of gastric acid secretion in health and disease. 2008 Jun;134(7):1842-60.
    6. El-Omar EM, Oien K, El-Nujumi A, Gillen D, Wirz A, Dahill S, Williams C, Ardill JE, McColl KE. Helicobacter pylori infection and chronic gastric acid hyposecretion. Gastroenterology. 1997 Jul;113(1):15-24.
    7. Jackson MA, Goodrich JK, Maxan ME, Freedberg DE, Abrams JA, Poole AC, Sutter JL, Welter D, Ley RE, Bell JT, Spector TD, Steves CJ. Proton pump inhibitors alter the composition of the gut microbiota. 2016 May;65(5):749-56.
    8. Imhann F, Bonder MJ, Vich Vila A, Fu J, Mujagic Z, Vork L, Tigchelaar EF, Jankipersadsing SA, Cenit MC, Harmsen HJ, Dijkstra G, Franke L, Xavier RJ, Jonkers D, Wijmenga C, Weersma RK, Zhernakova A. Proton pump inhibitors affect the gut microbiome. Gut. 2016 May;65(5):740-8.
    9. Pattichis K, Louca LL. Histamine, histamine H2-receptor antagonists, gastric acid secretion and ulcers: an overview. Drug Metabol Drug Interact. 1995;12(1):1-36.
    10. Holtmann G, Kriebel R, Singer MV. Mental stress and gastric acid secretion. Do personality traits influence the response? Dig Dis Sci. 1990 Aug;35(8):998-1007.
    11. Neumann, W.L., Coss, E., Rugge, M. and Genta, R.M. Autoimmune atrophic gastritis- pathogenesis, pathology and management. Nat Rev Gastro and Hep. 2013. 10(9): 529-541
    12. Saltzman JR, Kowdley KV, Pedrosa MC, Sepe T, Golner B, Perrone G, Russell RM. Bacterial overgrowth without clinical malabsorption in elderly hypochlorhydric subjects. Gastroenterology. 1994 Mar;106(3):615-23.
    13. Achufusi TGO, Sharma A, Zamora EA, Manocha D. Small Intestinal Bacterial Overgrowth: Comprehensive Review of Diagnosis, Prevention, and Treatment Methods. 2020 Jun 27;12(6):e8860.
    14. Roland BC, Ciarleglio MM, Clarke JO, Semler JR, Tomakin E, Mullin GE, Pasricha PJ. Low ileocecal valve pressure is significantly associated with small intestinal bacterial overgrowth (SIBO). Dig Dis Sci. 2014 Jun;59(6):1269-77.
    15. Chander Roland B, Mullin GE, Passi M, Zheng X, Salem A, Yolken R, Pasricha PJ. A Prospective Evaluation of Ileocecal Valve Dysfunction and Intestinal Motility Derangements in Small Intestinal Bacterial Overgrowth. Dig Dis Sci. 2017 Dec;62(12):3525-3535.
    16. Su T, Lai S, Lee A, He X, Chen S. Meta-analysis: proton pump inhibitors moderately increase the risk of small intestinal bacterial overgrowth. J Gastroenterol. 2018 Jan;53(1):27-36.
    17. Robinson-Papp J, Nmashie A, Pedowitz E, George MC, Sharma S, Murray J, Benn EKT, Lawrence SA, Machac J, Heiba S, Kim-Schulze S, Navis A, Roland BC, Morgello S. The effect of pyridostigmine on small intestinal bacterial overgrowth (SIBO) and plasma inflammatory biomarkers in HIV-associated autonomic neuropathies. J Neurovirol. 2019 Aug;25(4):551-559.
    18. Yago MR, Frymoyer AR, Smelick GS, Frassetto LA, Budha NR, Dresser MJ, Ware JA, Benet LZ. Gastric reacidification with betaine HCl in healthy volunteers with rabeprazole-induced hypochlorhydria. Mol Pharm. 2013 Nov 4;10(11):4032-7.
    19. Surofchy DD, Frassetto LA, Benet LZ. Food, Acid Supplementation and Drug Absorption – a Complicated Gastric Mix: a Randomized Control Trial. Pharm Res. 2019 Sep 4;36(11):155.

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    Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms

    Präbiotische Lebensmittel zum Aufbau von SIBO

    Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms

    03. April 2023

    Das Leaky-Gut-Syndrom ist eine Erkrankung, bei der die Darmschleimhaut übermäßig durchlässig wird. (In unserem letzten Blogbeitrag berichteten wir über die Möglichkeiten, sich auf Leaky Gut zu testen.) Durch die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut können vermehrt unverdaute Nahrungspartikel, Giftstoffe und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann zu einer Vielzahl von Symptomen führen, darunter Bauchschmerzen, Blähungen, Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Hautprobleme. Obwohl die Definition des Leaky-Gut-Syndroms in der Wissenschaft umstritten ist, gehen viele Mediziner von einer behandelbaren Erkrankung aus. 

    In diesem Blogbeitrag werden wir auf die Lebensgewohnheiten, spezifische Ernährungsempfehlungen und Nutrazeutika eingehen, die für die Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms in Betracht gezogen werden sollten.

    Unser heutiger Beitrag besteht aus drei Teilen:

    • Teil 1: Richtige Gewohnheiten für die Darmgesundheit
    • Teil 2: Spezifische Ernährungsempfehlungen bei Leaky Gut
    • Teil 3: Nahrungsergänzungsmittel bei Leaky Gut

    Teil 1 – Richtige Gewohnheiten für die Darmgesundheit

    Unsere Gewohnheiten und unser Lebensstil spielen eine gewichtige Rolle für unsere Darmgesundheit. Schauen wir uns zuerst an, welche Gewohnheiten und Routinen die besten und schlechtesten sind.

    Richtige Gewohnheiten sind für die Darmgesundheit wichtig

    Gesunde Gewohnheiten – die Top 3

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    Stress reduzieren

    In der heutigen Zeit leichter gesagt als getan. Doch Stress ist ein wichtiger Faktor bei der Entstehung des Leaky-Gut-Syndroms (und vieler, vieler anderer Krankheiten). Die Gefahr  Stresses: er kann chronifizieren. Chronischer Stress wiederum kann im ganzen Körper Entzündungen hervorrufen, die zu einer erhöhten Durchlässigkeit des Darms führen.[1]

    Du kannst Stress durch Techniken wie Achtsamkeitsmeditation, Atemübungen, Yoga und Spaziergänge in der Natur reduzieren.

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    Genügend Schlaf bekommen

    Schlaf und ein guter zirkadianer Rhythmus (die innere Uhr) sind essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Fehlt eine gesunde Schlafroutine, kann der zirkadiane Rhythmus aus dem Gleichgewicht geraten. Ein gestörter zirkadianer Rhythmus wird mit einer erhöhten Entzündung und Durchlässigkeit des Darms bei Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen in Verbindung gebracht.[2] Nach nur drei Tagen Schlafentzug (2 Stunden pro Nacht) wurde bei ansonsten gesunden jungen Männern eine geringere Vielfalt des Mikrobioms (Darmflora) festgestellt. Die Durchlässigkeit des Darms schien jedoch nicht direkt durch den kurzen Schlafentzug begünstigt worden zu sein.[3]

    Du solltest sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht anstreben und eine regelmäßige Schlafroutine etablieren.

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    Regelmäßig Sport treiben

    Bewegung ist eine der gesündesten Dinge, die du tun kannst – und dazu auch noch kostenfrei. Regelmäßige Bewegung verbessert nachweislich die Darmgesundheit, indem sie die Vielfalt der Darmbakterien erhöht und Entzündungen verringert.[4,5] (Lese auch unseren Beitrag Fünf weitere Gründe, um mit Sport anzufangen)

    Versuche, dich täglich mindestens 30 Minuten mit mäßiger Intensität zu bewegen. Das erreichst du durch zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen.

    Ungesunde Gewohnheiten – die “Top” 3

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    Übermäßiger Einsatz von Antibiotika

    Antibiotika können das Gleichgewicht der Bakterien im Darm stören und zu einer übermäßigen Vermehrung schädlicher Bakterien führen.[6]

    Auch wenn die Genesung ein paar Tage länger in Anspruch nehmen sollte: versuche Antibiotika nur bei absoluter Notwendigkeit einzunehmen. (Nach einer Antibiotikabehandlung solltest du die Darmflora wieder aufbauen)

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    Aufnahme von Giftstoffen

    Giftstoffe wie Pestizide, Schwermetalle und andere Umweltschadstoffe können die Darmschleimhaut schädigen und zu einem durchlässigen Darm beitragen.[7,8] Vermeide es so gut wie möglich, Giftstoffen ausgesetzt zu sein. Dies kannst du durch den Kauf von pestizidfreien Lebensmitteln, das Filtern von belastetem Wasser, und die Verwendung natürlicher Reinigungsprodukte erreichen.

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    Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen

    Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen schädigen die Darmschleimhaut und tragen zu einem durchlässigen Darm bei.[9]

    Versuche, so gut es dir gelingt, den Konsum dieser Genussmittel zu reduzieren!

    TIPP – Low-FODMAP-Diät ausprobieren

    Für manche Menschen mit Leaky-Gut-Syndrom kann eine Low-FODMAP-Diät von Vorteil sein.[15] Bei dieser Diät werden bestimmte, schwer verdauliche Kohlenhydrate wie Knoblauch, Zwiebeln, Weizen und Zuckeralkohole eingeschränkt. Nach Abklingen der Symptome werden diese Nahrungsmittel je nach individueller Verträglichkeit dann langsam wieder in den Ernährungsplan aufgenommen. Siehe unsere Hinweise zur Low-FODMAP-Diät.


    Richtige Gewohnheiten sind für die Darmgesundheit wichtig

    Teil 2 – Spezifische Ernährungsempfehlungen bei Leaky Gut

    Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms. Im Folgenden geben wir dir einige spezifische Ernährungsempfehlungen, die du beachten solltest.

    Die Top 3 der gesunden Ernährung

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    Hohe Aufnahme von Ballaststoffen

    Ballaststoffe sind Grundlage für eine gesunde Darmflora und regelmäßigen Stuhlgang. Achte auf die Aufnahme von mindestens 25 Gramm Ballaststoffen pro Tag aus Quellen wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukten. Beachte: Einige dieser Ballaststoffquellen können bestimmte Symptome begünstigen oder auslösen. Du solltest lieber langsam beginnen und deine Symptome beobachten.

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    Gesundheitsfördernde Fette konsumieren

    Gesunde Fette, wie sie in Nüssen, Samen, Avocado und fettem Fisch enthalten sind, können helfen, Entzündungen im Darm zu reduzieren. Omega-3-Fettsäuren haben sich als besonders hilfreich erwiesen und wirken sogar als Präbiotikum, indem sie unsere Gesundheit fördernde Darmbakterien vermehren.[12]

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    Erhöhter Verzehr von fermentierten Lebensmitteln

    Fermentierte Lebensmittel wie Sauerkraut, Kimchi, Kefir und Joghurt enthalten nützliche Bakterien, die zur Verbesserung der Darmgesundheit beitragen.[13] Fermentierte Lebensmittel enthalten zudem Präbiotika, die als Nahrung für die nützlichen Bakterien im Darm dienen. Eine kürzlich durchgeführte Studie hat sogar gezeigt, dass fermentierte Lebensmittel präbiotischen Lebensmitteln überlegen sind, wenn es darum geht, die Vielfalt des Darmmikrobioms zu erhöhen und Darmentzündungen zu verringern.[14]

    Die größten Verursacher einer ungesunden Ernährung

     

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    Verarbeitete und raffinierte Lebensmittel

    Diese Lebensmittel sind schwer verdaulich und können Entzündungen im Darm hervorrufen. Setz bei der Ernährung auf vollwertige, nährstoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und magere Eiweiße (Lebensmittel mit einem Fettgehalt unter zehn Gramm).

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    Auslöser von Nahrungsmittelunverträglichkeiten

    Viele Menschen mit Leaky-Gut-Syndrom reagieren empfindlich auf eine Reihe von Nahrungsmitteln. Häufig sind Gluten, Milchprodukte, Soja und Mais die Auslöser. Suche zuerst einen Arzt auf, um herauszufinden, welche Lebensmittel genau deine Symptome verursachen. Das Führen eines Symptomtagebuchs über einen Zeitraum von drei Tagen (zwei Wochentage und einen Tag am Wochenende) kann bereits eine erste Hilfe sein.

     

    TIPP – Tägliche Ballaststoffaufnahme erhöhen

    Lösliche und langsam fermentierte Ballaststoffe wie EASYibs sind besonders schonend für den Darm. Das sehr gut lösliche und geschmacksneutrale Pulver ist bestens für eine tägliche Routine geeignet. Zudem senkt es nachweislich den pH-Wert des Darms und sorgt damit für ein optimales Darmmilieu für eine bessere Darmgesundheit.[10, 11]


    Teil 3 – Nahrungsergänzungsmittel bei Leaky Gut

    Neben den Anpassungen deiner Gewohnheiten und deiner Ernährung können Nahrungsergänzungsmittel bei der Behandlung des Leaky-Gut-Syndroms hilfreich sein. Im Folgenden werden wir die wirksamsten Nahrungsergänzungsmittel bei Leaky Gut für Magen, Dünndarm und Dickdarm betrachten.

    Nahrungsergänzungsmittel bei Leaky Gut

    Nahrungsergänzungsmittel für den Magen

    Nahrungsergänzungsmittel für den Magen

    Der Magen ist die erste Verteidigungslinie gegen über die Nahrung aufgenommene Krankheitserreger und Giftstoffe. Ein niedriger pH-Wert und Verdauungsenzyme helfen, die Nahrung aufzuspalten und schädliche Bakterien zu töten. Chronischer Stress, falsche Ernährung und Medikamente wie Protonenpumpenhemmer können jedoch die Funktion des Magens beeinträchtigen und zu einem durchlässigen Darm beitragen.

    Betain HCl

    Ein wichtiges Ergänzungsmittel zur Verbesserung der Magenfunktion und damit zur Verringerung eines durchlässigen Darms ist Betain HCl. Betain HCl ist eine Quelle für Salzsäure (HCl), aus der die Säure im Magen zum Hauptteil besteht. Ein niedriger HCl-Spiegel kann die Verdauung beeinträchtigen und eine bakterielle Überbesiedlung des Dünndarms (SIBO) begünstigen.[16,17,18]

    Eine langfristige Fehlbesiedlung des Dünndarms kann Entzündungen begünstigen und die Darmschleimhaut schädigen. Eine Substitution mit Betain HCl kann den Magensäurespiegel erhöhen und dadurch die Verdauung verbessern, was das Risiko für SIBO und einen durchlässigen Darm verringert.

    Verdauungsenzyme

    Eine weitere Nahrungsergänzung für den Magen sind Verdauungsenzyme. Sie helfen, Kohlenhydrate, Proteine und Fette aufzuspalten, so dass sie leichter aufgenommen werden können. Substituierte Verdauungsenzyme können den Magen und den Dünndarm entlasten und das Risiko eines durchlässigen Darms verringern.

    Achte bei Verdauungsenzymen in der Form von Nahrungsergänzungsmitteln auf eine Mischung aus verschiedenen Enzymen, darunter Amylase, Protease und Lipase.

    Nahrungsergänzungsmittel für den Dünndarm

    Der Dünndarm ist der längste Teil unseres Verdauungssystems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Nährstoffaufnahme. Im Dünndarm findet auch die bakterielle Überwucherung und/oder Dysbiose statt, eine häufige Ursache für Leaky Gut. Bakterielle Überbesiedlung und Dysbiose treten auf, wenn das Gleichgewicht der Darmbakterien gestört ist und zu einer Überbesiedlung mit schädlichen Bakterien im Dünndarm führt.

    Dickdarm Mann Leaky Gut

    L-Glutamin

    L-Glutamin ist eine Aminosäure, die zur Reparatur der Darmschleimhaut beiträgt. Sie kann auch Entzündungen verringern und die Immunfunktion verbessern. Eine neuere Studie ergab sogar, dass Glutamin die positiven Effekte einer FODMAP-armen Ernährung auf die Symptome des Reizdarmsyndroms deutlich verstärkt.[20]

    Eine langfristige Fehlbesiedlung des Dünndarms kann Entzündungen begünstigen und die Darmschleimhaut schädigen. Eine Substitution mit Betain HCl kann den Magensäurespiegel erhöhen und dadurch die Verdauung verbessern, was das Risiko für SIBO und einen durchlässigen Darm verringert.

    Zink

    Das essenzielle Spurenelement Zink ist ebenfalls wichtig für die Erhaltung einer gesunden Darmschleimhaut. Zink trägt zur Regulierung der Tight-Junction-Proteine* bei und stärkt das Immunsystem. Sowohl ein Mangel als auch ein Überschuss an Zink wird mit Darmerkrankungen in Verbindung gebracht.[21]

    *Tight Junction

    In der Wissenschaft spricht man weniger von Leaky Gut, sondern von einer Permeabilitätsstörung, intestinale Hyperpermeabilität, Barrierestörung oder auch Tight-Junction-Störung.

    Dünndarm Frau Leaky Gut

    Nahrungsergänzungsmittel für den Dickdarm

    Der Dickdarm spielt bei Leaky Gut eine wichtige Rolle, da er die Aufgabe hat, unverdaute Nahrungsmittel und andere Substanzen aufzunehmen und den Stuhl zu bilden. Wenn der Dickdarm jedoch nicht richtig funktioniert, können sich die unverdauten Nahrungsbestandteile und Toxine im Dickdarm ansammeln und möglicherweise in den Blutkreislauf gelangen. Dies kann dazu führen, dass das Immunsystem des Körpers überreagiert und eine Entzündungsreaktion auslöst, was zu Leaky Gut beitragen kann.

    Präbiotika

    Präbiotika kommen auch dem Dünndarm zugute und können das Vorkommen eines durchlässigen Darms reduzieren.[22] Präbiotika sind unverdauliche Ballaststoffe, die das Wachstum von für unseren Darm nützlichen Bakterien fördern. Sie dienen den nützlichen Bakterien als Nahrung und regen dadurch ihr Wachstum und ihre Aktivität an. Zu den gängigen Präbiotika gehören Fructooligosaccharide (FOS), teil-hydrolysiertes Guarkernmehl (PHGG), resistente Stärke (RS), Inulin und Galactooligosaccharide (GOS).

    Eine langfristige Fehlbesiedlung des Dünndarms kann Entzündungen begünstigen und die Darmschleimhaut schädigen. Eine Substitution mit Betain HCl kann den Magensäurespiegel erhöhen und dadurch die Verdauung verbessern, was das Risiko für SIBO und einen durchlässigen Darm verringert.

    Probiotika

    Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bieten, darunter eine verbesserte Verdauung, eine Verringerung von Entzündungen sowie eine verbesserte Immunität.[22] Sie besiedeln den Darm und konkurrieren mit schädlichen Bakterien um Nährstoffe und Platz. Zu den gängigen Probiotika gehören Lactobacillus acidophilus, Lactobacillus plantarum, Bifidobacterium bifidum und Streptococcus thermophilus. Achten Sie auf ein hochwertiges probiotisches Präparat, das mehrere Stämme enthält.

    Butyrat

    Butyrat ist ein weiteres Nahrungsergänzungsmittel, das dem Dünn- und Dickdarm zugute kommt und durchlässigen Darm vermindern kann. Butyrat ist eine kurzkettige Fettsäure, die von Darmbakterien bei der Fermentation von Ballaststoffen gebildet wird. Sie spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Darmgesundheit, indem sie Entzündungen reduziert, die Funktion der Darmbarriere fördert und die Immunität des Darms stärkt.[23] Eine Substitution mit Butyrat kann die Darmgesundheit verbessern und das Risiko eines undichten Darms verringern.


    Zusammenfassung

    Das Leaky-Gut-Syndrom ist eine komplexe Erkrankung, die einen vielschichtigen Behandlungsansatz erfordert. Durch die Berücksichtigung bestimmter Lebensgewohnheiten, die Anpassung der Ernährung und die Einnahme bestimmter Nahrungsergänzungsmittel ist es möglich, die Entzündungen zu reduzieren, die Darmgesundheit zu verbessern, und damit die Symptome zu lindern. Einige der in diesem Artikel vorgeschlagenen Strategien (z.B. Betainhydrochlorid) werden am besten nach einer angemessenen Bewertung der Symptome und einer entsprechenden Untersuchung angewandt. Die Zusammenarbeit mit Fachexperten bietet sich hier an, um einen individuellen Behandlungsplan zu entwickeln. Eine Heilung des Darms benötigt Zeit und Geduld; dies zahlt sich in der Regel aus.


    Referenzen (Englisch)

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    So testest du auf Leaky Gut

    Leaky Gut wird oftmals in Verbindung mit dem Reizdarmsyndrom gebracht (so wie auch SIBO – Dünndarmfehlbesiedelung). Betroffenen stehen einige Testmöglichkeiten zur Verfügung, um sich auf Leaky Gust zu testen. In unserem neuesten Blogbeitrag geben wir eine Übersicht über die klinischen Tests, die zur Bestimmung von Leaky Gut zur Verfügung stehen.

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    Vitamin D und Darmgesundheit – Teil 2

    Sonne, Strand, Vitamin D - Darmgesundheit

    Vitamin D und Darmgesundheit

    Teil 2

    03. Dezember 2022

    Im ersten Teil unserer Serie über Vitamin D und Darmgesundheit haben wir einige Grundlagen zu Vitamin D behandelt: wie es gebildet wird, warum es wichtig für unsere Gesundheit ist, und welche Krankheiten mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel in Verbindung gebracht werden.

    Im zweiten Teil beschäftigen wir uns mit folgenden Fragen:

    • Wie beeinflusst Vitamin D unseren Darm und unser Mikrobiom?
    • Wie hängen Vitamin D und Darmerkrankungen zusammen?
    • Was kannst du tun, um eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung sicherzustellen?

    Die Hygienehypothese

    In den letzten zehn Jahren wurde der Hygienehypothese viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie besagt, dass unser Sauberkeitswahn (gewiss ist nicht jeder Einzelne von uns wahnsinnig sauber – gesellschaftlich gesehen sind wir es im Vergleich zu früher schon) sowie der mangelnde Kontakt mit Mikroorganismen (bzw. Erregern) in der frühen Kindheit zu einer unausgewogenen Darmflora führen können. Dies wiederum könnte zu abnormalen Immunreaktionen führen.

    Wie im ersten Blog-Beitrag erwähnt, hat der Mangel an Sonneneinstrahlung in den letzten Jahren ebenso viel Aufmerksamkeit erhalten und wird mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel in Verbindung gebracht.1

    Vitamin-D-Rezeptor: wichtiges Bindeglied zur Darmgesundheit

    Durch die Bindung an einen speziellen Rezeptor, den Vitamin-D-Rezeptor (VDR), kann die aktive Form des Vitamin D seine Wirkung im gesamten Körper entfalten.1 Als Maß für seine Bedeutung kann angeführt werden, dass der VDR mehr als 1.000 Gene regulieren kann. Da Vitamin D für die Aufnahme von Kalzium wichtig ist, überrascht es nicht, dass die Gewebe, die mit der Kalziumhomöostase (Gleichgewicht) in Verbindung stehen, eine hohe Dichte an VDR aufweisen.2

    Der hohe VDR-Gehalt im Dünn- und Dickdarm ist jedoch nicht nur für die Kalziumaufnahme entscheidend, sondern trägt auch zur Modulation der Darmflora bei. Vitamin D und der Vitamin-D-Rezeptor stimulieren die Freisetzung von antimikrobiellen Substanzen, und tragen so zur Regulierung unserer Darmflora bei. Der VDR trägt zur Produktion der Proteine bei, die die Epithelzellen zusammenhalten; die wiederum dafür sorgen, dass unsere Darmbarriere gesund und stark bleibt.3 Eine intakte Darmbarriere ist besonders wichtig; denn nur das, was unser Körper benötigt, sollte diese Barriere passieren. Schädliche Bakterien und Giftstoffe sollten möglichst nicht in das Innere unseres Körpers gelangen (streng gesehen befinden sich Inhalte in unserem Magen- und Darmtrakt nicht in unserem Körper).

    Über den VDR scheint Vitamin D auch eine schützende Wirkung vor Darmkrebs zu haben, indem es Teile unserer DNA bindet und moduliert.4 Die Bedeutung des VDR lässt sich an Mäusen beobachten, die diesen Rezeptor nicht besitzen: diese Mäuse entwickeln schwere Entzündungen des Dickdarms. Das Gleiche gilt für Patienten mit Morbus Crohn, bei denen der VDR stark reduziert vorkommt.5

    Vitamin D: Fibel für das Immunsystem

    Über den VDR übt Vitamin D eine Reihe von entzündungshemmenden und antimikrobiellen sowie die Darmbarriere fördernden Wirkungen aus.1 Unser Immunsystem muss das Gleichgewicht zwischen Toleranz und Abwehr bewahren: tolerant gegenüber unseren eigenen Zellen, der Nahrung, die wir zu uns nehmen, und gegenüber Stoffen in unserer Umwelt (Pollen usw.); abwehrend gegenüber schädlichen Mikroorganismen, Toxinen und andere Bedrohungen. Vitamin D und der VDR helfen unserem Immunsystem, dieses empfindliche Gleichgewicht zu halten und schützen uns so vor Autoimmunkrankheiten und Infektionen.1

    Vitamin D, VDR und das Darmmikrobiom

    Vitamin D spielt für unsere Gesundheit also eine entscheidende Rolle. Durch seine Wirkung auf den Vitamin-D-Rezeptor reguliert es unser Immunsystem und wirkt antimikrobiell. Aber kann Vitamin D auch unsere Darmflora verändern?

    In mehreren Tierstudien6-8 wurde gezeigt, dass ein Mangel am VDR eine Darmdysbiose (Störung des Gleichgewichts des Mikrobioms) verursacht. Eine Studie offenbarte, dass das bakterielle Profil von Mäusen, denen der VDR fehlt, dem von Mäusen mit Darmkrebs ähnelt. Da der VDR das An- und Abschalten bestimmter Gene, die für das Tumorwachstum von Bedeutung sind, reguliert, kann seine Deaktivierung schädlich sein und eine Darmdysbiose resultieren. Die gezielte Beeinflussung dieser Wechselwirkung durch Niacin (Vitamin B3) oder Vitamin D könnte eine nützliche Strategie zur Krebsprävention sein, wie frühe Forschungsergebnisse zeigen.9, 10

    Belastbare Studien am Menschen fehlen jedoch entweder ganz oder haben nur geringe oder heterogene Auswirkungen des VDR auf die Darmmikrobiota gezeigt.11, 12 Tatsächlich veränderte sich die Vielfalt des Darmmikrobioms (eine hohe Vielfalt gilt als gesund) als Reaktion auf eine 8-wöchige Vitamin-D-Supplementierung bei einer kleinen Gruppe von Probanden nicht.13 Die Wirkung auf das Darmmikrobiom scheint jedoch gegenüber der Wirkung auf das VDR und dessen Wirkung auf die Regulierung der Immunität und die Gesundheit der Darmbarriere nachgeordnet zu sein.13, 14 

    Studienergebnisse zu Vitamin-D-Supplementierung und Darmgesundheit

    Bei Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist die Menge an VDR im Darm geringer als bei gesunden Menschen. Darüber hinaus wurde ein niedriger Vitamin-D-Spiegel mit einem höheren Risiko für die Entwicklung von CED in Verbindung gebracht.15, 16

    Das macht die Vitamin-D-Supplementierung für Risikogruppen zu einem interessanten Thema. Tiere mit Colitis zeigen Verbesserungen, wenn ihnen Vitamin D verabreicht wird.17  Obwohl die Wirkung beim Menschen noch umstritten ist, deuten Hinweise auf eine konsistente Verringerung der Rückfallrate bei CED-Patienten in 7 von 18 Studien.18

    Dennoch gibt es nur wenige qualitativ hochwertige Studien bei Menschen mit CED, und es ist nicht bekannt, ob der niedrige Vitamin-D-Spiegel bei CED-Patienten Teil der Ursache oder Symptom ist. Eine kürzlich durchgeführte Studie an Patienten mit Morbus Crohn legt Letzteres nahe.19

    Nicht raten – testen!

    Überlegst du gerade, ob du von einer Vitamin-D-Supplementierung profitieren kannst? Dann solltest du zunächst deinen Vitamin-D-Spiegel testen lassen. Da es keine spezifischen Vitamin-D-Zielwerte für CED-Patienten gibt, kann der als für gesund angenommene Bereich für die Allgemeinbevölkerung als Referenz dienen:

    Serum 25(OH)D

    Vitamin D
    Mangel

    Vitamin D
    Insuffizienz

    Normaler
    Vitamin D Level

    < 30 nmol/L
    oder 12 ng/ml

    <50 nmol/L
    oder 20 ng/ml

    50 – 125 nmol/L
    oder 20 – 50 ng/ml

    Quelle: RKI

    Zusammenfassung: Was kannst du gegen einen niedrigen Vitamin-D-Spiegel tun?

    Vitamin D wird hauptsächlich in unserer Haut mit Hilfe von Sonnenlicht gebildet. Schon ein 10–20-minütiger Aufenthalt im Freien kann die Vitamin-D-Produktion ankurbeln.

    Darüber hinaus kann der Verzehr von fettem Fisch ein- bis zweimal pro Woche sowie von angereicherten Milchprodukten, Eiern und bestimmten Pilzen zur Vitamin-D-Aufnahme beitragen.

    Die Ernährung ist in der Regel nur für einen kleinen Teil der Vitamin-D-Zufuhr bzw. -Produktion verantwortlich, so dass in manchen Fällen eine Supplementierung erforderlich sein kann. Um einen Wert im Normalbereich zu erreichen, sollte eine tägliche Supplementierung von 400-800 IE/Tag oder 10-20 Mikrogramm ausreichend sein.20


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    Vitamin D und Darmgesundheit – Teil 1

    Sonnenlicht bringt Vitamin D gut für Darmgesundheit

    Vitamin D und Darmgesundheit – Teil 1

    10. Mai 2022

    Forscher vermuten, dass unzureichendes Aussetzen mit direktem Sonnenlicht für 480.000 Todesfälle pro Jahr in Europa verantwortlich sein könnte.1

    Warum ist Vitamin D wichtig?

    Die Lebens- und Arbeitssituation der meisten von uns findet heute in geschlossenen Räumen statt. Abgeschirmt von der natürlichen Umgebung hat die direkte Sonneneinstrahlung auf unsere Haut drastisch abgenommen. Die meisten Forschungsarbeiten über Auswirkungen der Sonnenstrahlung auf unsere Haut haben sich auf ihre negativen Seiten für unsere Gesundheit konzentriert, vor allem auf Sonnenbrand und Hautkrebs. Nach Schätzungen der WHO ist übermäßige Sonneneinstrahlung der Grund für 60.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr.2

    Während es mittlerweile anerkannt ist, dass ultraviolette Strahlung (UVR) die Hauptursache für Hautkrebs ist, gibt es in jüngster Zeit mehr Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Vitamin D Mangel und verschiedenen gesundheitlichen Nachteilen.3,4 Vitamin D Mangel wirkt sich nachweislich negativ auf unser Darmmikrobiom aus, und wird so auch mit verschiedenen Krankheiten und entzündlichen Darmerkrankungen sowie Nahrungsmittelallergien in Verbindung gebracht.5-7 Daher könnte es an der Zeit sein, unser Verhältnis zur Sonneneinstrahlung auf unsere Haut zu überdenken, um ein besseres Gleichgewicht zwischen Nutzen und Schaden für unsere Gesundheit zu erlangen.

    Was ist Vitamin D eigentlich?

    Vitamin D ist eine Hormonvorstufe, die vom Körper als Reaktion auf Sonnenlicht – oder alternativ durch Nahrungsergänzungen – gebildet wird.1 Vitamin D, das im Körper mit Hilfe des Sonnenlichts gebildet wird, durchläuft einige Reaktionen, bevor es seine aktive Form Vitamin D3 oder 1,25-Dihydroxyvitamin D3 erlangt. Unsere Gene, und insbesondere das GC-Gen, sind zum Teil für unseren Vitamin D Spiegel verantwortlich. Schon leichte Veränderungen in diesem Gen können ein höheres oder niedrigeres Risiko für die Entwicklung eines Vitamin D Mangels bedeuten.2, 8-10

    Sonneneinstrahlung und Vitamin D Produktion

    Die Höhe der Vitamin D Produktion durch Sonnenlicht wird von mehreren Faktoren beeinflusst. Im Sommer steht die Sonne höher, und die ausgestrahlte Energie, insbesondere die Vitamin D produzierenden ultravioletten B-Strahlen (UVB), verteilen sich auf eine kleinere Fläche. Im Winter steht die Sonne in höheren Breitengraden wie z.B. in Nordeuropa, tiefer, und die von der Sonne ausgestrahlte Energie verteilt sich auf eine größere Fläche, wodurch weniger Energie pro Fläche geliefert wird. Wir können uns das Phänomen anhand einer Taschenlampe vorstellen, die entweder gerade nach unten auf den Boden gerichtet ist und damit eine kleinere Fläche beleuchtet, oder in einem Winkel von 45 Grad, wodurch eine größere Fläche beleuchtet wird. Der Bereich direkt unter der Taschenlampe empfängt das gleiche Licht wie im 45-Grad-Winkel, allerdings in einer höheren Dichte. Daher wird die Sommerzeit und niedrigere Breitengrade wie der Äquator mit einem geringeren Risiko für Vitamin D Mangel in Verbindung gebracht.2, 11, 12 Es überrascht auch nicht, dass die Zeit, die wir im Freien verbringen, mehr oder weniger direkt proportional zum Vitamin D Spiegel steht.13 Je tiefer die Sonne am Himmel, desto mehr Atmosphäre müssen die UVB-Strahlen durchqueren. Dadurch verringert sich auch die Intensität der UVB-Strahlung, was zu einer geringeren Vitamin D Produktion führt.

    Fitzpatrick-Skala

    Ein weiterer Faktor, der die Vitamin D Produktion beeinflusst, ist unsere Hautfarbe. Das nordeuropäische Klima mit seiner geringen Sonneneinstrahlung hat den Menschen in dieser Region die evolutionäre Fähigkeit verliehen, unter weniger sonnigen Bedingungen, z.B. zu Beginn oder am Ende der Sommersaison, mehr Vitamin D zu synthetisieren.14 Die optimale Sonneneinstrahlung für die Vitamin-D-Produktion ist für jeden Hauttyp anders. Dies lässt sich anhand des UV-Phänotyps auf der Fitzpatrick-Skala unten erkennen.

    Sonnenschutzmittel und Vitamin D Spiegel

    Es gibt widersprüchliche Studienergebnisse, wenn es um die Anwendung von Sonnenschutzmitteln und unseren  Vitamin D Spiegel geht. Während unter Laborbedingungen eine 90%ige Verringerung des Vitamin D Spiegels durch den Einsatz von Sonnenschutzmitteln festgestellt wurde, haben Studien zur Anwendung von Sonnenschutzmitteln (LSF 17) in der Praxis im Vergleich zu Placebos keine nachteiligen Auswirkungen auf den Vitamin D Spiegel gezeigt.12, 15

    Vitamin D und Infektionen

    Die Reaktion auf virale und bakterielle Infektionen hängt mit unserem Vitamin D Spiegel zusammen.16, 19 Vitamin D hat eine entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkung, was den Schweregrad der meisten Infektionen verringert.20 Die antivirale und entzündungshemmende Wirkung von Vitamin D ist in letzter Zeit aufgrund der aktuellen Pandemie ein wichtiges Forschungsthema geworden.

    Geringe Sonnenexposition und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

    Es gibt immer mehr Belege dafür, dass die Wahrscheinlichkeit an Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, umso größer ist, je weniger man der Sonne ausgesetzt ist. Im Falle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zumindest scheint Vitamin D nicht der ausschlaggebende Faktor zu sein, der das Krankheitsrisiko beeinflusst. Vielmehr scheint der Regulator des Blutdrucks Stickstoffmonoxid (NO) eine wichtigere Rolle zu spielen. 

    Die Haut selbst enthält erhebliche Mengen an NO-Vorläufern. Studien zeigen, dass UVA-Licht den Blutdruck senkt, indem es den arteriellen Widerstand in Verbindung mit der Freisetzung von NO verringert.21 Die Wirkung war unabhängig von der Temperatur und dem Vitamin D Spiegel im Blutserum.  

    Darüber hinaus gibt es auch Hinweise darauf, dass die NO-Freisetzung durch Sonneneinstrahlung eine schützende Rolle bei der Entwicklung von Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes spielt.22

    Schlussfolgerung

    Die Vitamin D Produktion durch Sonneneinstrahlung ist unsere wichtigste Vitamin D Quelle. Ein niedriger Vitamin D Spiegel scheint immer häufiger aufzutreten, was sich möglicherweise nachteilig auf unsere Gesundheit auswirkt. Es empfiehlt sich also, sich ausreichend der Sonne auszusetzen und gleichzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um selbst den kleinsten Sonnenbrand zu vermeiden.

    Im nächsten Teil unserer Serie über Vitamin D werden wir uns damit befassen, wie Vitamin D unsere Darmgesundheit beeinflusst und was Du tun kannst, um einen Mangel zu vermeiden. Dranbleiben!


    Referenzen (Englisch)

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      20. Abhimanyu, Coussens AK. The role of UV radiation and vitamin D in the seasonality and outcomes of infectious disease. Photochem Photobiol Sci 2017;16:314-338.
      21. Liu D, Fernandez BO, Hamilton A, et al. UVA irradiation of human skin vasodilates arterial vasculature and lowers blood pressure independently of nitric oxide synthase. J Invest Dermatol 2014;134:1839-1846.
      22. Geldenhuys S, Hart PH, Endersby R, et al. Ultraviolet radiation suppresses obesity and symptoms of metabolic syndrome independently of vitamin D in mice fed a high-fat diet. Diabetes 2014;63:3759-69.

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      Reizdarm Monat April

      Reizdarm Beschwerden Bauchschmerzen

      April ist Reizdarm Monat

      05. April 2022 – In 1997 hat die Internationale Stiftung für Gastrointestinale Erkrankungen (IFFGD) den April zum Reizdarm Monat erklärt, um für mehr Aufmerksamkeit und Aufklärung zu werben. Ziel ist es, sowohl Betroffene als auch Angehörige besser über die Ursachen und möglichen Therapien von Reizdarm zu informieren.

      Was ist Reizdarm?

      Das Reizdarmsyndrom (RDS) umfasst funktionelle Darmerkrankungen, die einen Großteil der Besuche beim Gastroenterologen ausmachen. RDS kann aber auch leicht mit Symptomen anderer Darmerkrankungen verwechselt werden. Typische und oftmals beschwerliche Symptome sind Bauchschmerzen, Verstopfung und Durchfall, einzeln oder auch in Kombination. Es werden drei Typen von Reizdarm unterschieden:

      • IBS-C: Reizdarm, der vorwiegend mit Verstopfung einhergeht
      • IBS-D: Reizdarm, bei dem Durchfall vorrangig auftritt
      • IBS-M: Reizdarm, der mit Verstopfung und Durchfall im Wechsel verbunden ist

      Während RDS lange Zeit als funktionelle Erkrankung des Darmtrakts angesehen wurde, deuten neuere Erkenntnisse auf Auslöser der Symptome in Verbindung mit dem Darmmikrobiom hin. Daher wird RDS mittlerweile auch als Störung der Darm-Hirn Verbindung klassifiziert (1).

      Reizdarmsyndrom in Zahlen

      • Gut 15 % der Menschen in den industrialisierten Ländern leiden unter RDS
      • Zwischen 20 und 40 % aller Besuche beim Gastroenterologen sind auf RDS Symptome zurückzuführen
      • Zwei von drei RDS Patienten sind Frauen
      • Laut IFFGD schränkt RDS die Aktivitäten der Betroffenen an 73 Tagen im Jahr ein

      Wie entsteht Reizdarm – und wie diagnostizieren?

      Die genauen Ursachen und Auslöser von RDS sind weiterhin nicht eindeutig. Allerdings werden ein Ungleichgewicht der Darmflora (die sogenannte Dysbiose) und/oder eine überhöhte Durchlässigkeit des Darms als Ursachen mittlerweile anerkannt. Symptome und Dysbiose können durch folgende Faktoren ausgelöst werden:

      • Gastrointestinale Infektionen
      • Erhöhte Aktivität des sympathischen Nervensystems aufgrund von Stress, Angst und hohen Erwartungen
      • Langzeit Medikation (Antibiotika, Protonenpumpenhemmer)
      • Veränderte Funktionen des enterischen Nervensystems

      Nachdem andere schwerwiegende Darmerkrankungen ausgeschlossen werden können, kann eine Diagnose anhand der Rome-IV Kriterien erfolgen. Über den folgenden Link gelangst du sofort zum Test auf unserer Webseite:

      Reizdarm online Test

      Behandlung und Therapiemöglichkeiten

      Folgende Erstlinientherapie zur Behandlung von RDS Symptomen wird von unterschiedlichen medizinischen Richtlinien empfohlen (1,3,4):

      • Regelmäßige Bewegung
      • Ernährungsanpassungen
      • Lösliche Ballaststoffe – gegen allgemeine Symptome und Unterleibschmerzen
      • Low-FODMAP Diät – gegen allgemeine Symptome und Unterleibschmerzen
      • Probiotika – gegen allgemeine Symptome und Unterleibschmerzen
      • Pfefferminzöl – gegen allgemeine Symptome und Unterleibschmerzen
      • Antispasmodika – gegen allgemeine Symptome und Unterleibschmerzen
      • Polyethylenglycolen (PEG) – bei IBS-C
      • Loperamid – bei IBS-D

      Als Unterstützungstherapie kommen Neuromodulatoren wie Antidepressiva, Rifaximin und pharmakologische Laxanzien in Frage. Wenn nach einem Jahr mit der Behandlung dieser Therapien keine Minderung der Symptome eingetreten ist, kann eine kognitive Verhaltenstherapie in Erwägung gezogen werden.

      Low-FODMAP und Reizdarm

      Studien deuten darauf, dass der Ausschluss von bestimmten Kohlenhydraten und Zuckern während einer Low-FODMAP Diät Reizdarmsymptome lindern kann. Durch das Weglassen vieler ballaststoffreicher Lebensmittel in der Eliminationsphase kann es dabei allerdings zu einem Ballaststoffmangel kommen.

      Damit die guten Darmbakterien weiterhin ausreichend mit Nahrung versorgt werden, empfiehlt sich die Einnahme löslicher Ballaststoffe. MIBIOTA EASYGUT ist resistentes Dextrin und eignet sich durch seine langsame Fermentation als Unterstützung bei Low-FODMAP und Reizdarm. Erfahre hier mehr zu RDS und Low-FODMAP.

      Fazit

      Jeder sechste bis fünfte Mensch in den Industrienationen leidet unter Reizdarmsymptomen. Das Darmmikrobiom scheint bei der Entwicklung der Symptome eine Rolle zu spielen. Die Wiederherstellung der Homöostase (des Gleichgewichtszustands) des Mikrobioms – und damit unserer symbiotischen Beziehung – durch verträgliche lösliche Ballaststoffe kann zur Minderung der Symptome beitragen.


      Referenzen (Englisch)

      1. Vasant DH, Paine PA, Black CJ, et al. British Society of Gastroenterology guidelines on the management of irritable bowel syndrome. Gut 2021;70:1214-1240.
      2. Holtmann GJ, Ford AC, Talley NJ. Pathophysiology of irritable bowel syndrome. Lancet Gastroenterol Hepatol. 2016 Oct;1(2):133-146.
      3. Lacy BE, Pimentel M, Brenner DM, et al. ACG Clinical Guideline: Management of Irritable Bowel Syndrome. Am J Gastroenterol. 2021;116(1):17-44.
      4. Layer P, Andresen V, Allescher H, et al. Update S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom… Z Gastroenterol 2021; 59: 1323–1415

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